„Sonnenstein“**
Harpstedt, Samtgemeinde Harpstedt
Erlebnisroutenstation Nr. 35
Parkmöglichkeit: Parkplatz neben dem Amtshaus
Öffentl. Verkehrsmittel: DHE-Bus, Linie 230 (Kirchseelte – Harpstedt – Wildeshausen), Haltestelle „Markt“
Nordwestbahn Bremen – Osnabrück, Bhf. Wildeshausen (ca. 11,5 km)
Rollstuhleignung: ja
Gastronomie: in Harpstedt (300 m)
Mitten im Herzen Harpstedts liegt der berühmte „Sonnenstein“. Sie finden ihn direkt vor dem historischen Amsthaus, umgeben von einer sehenswerten Grünanlage. Links und rechts des „Sonnensteins“ hat man Findlinge positioniert. Sie stehen stellvertretend für alle Gemeinden der Samtgemeinde Harpstedt.
Anfahrt
Radfahrer und Radfahrerinnen: Der „Sonnenstein“ ist in die Route 5 und 6 der archäologischen Erlebnisrouten „Faszination Archäologie“ eingebunden. Unsere als pdf-Dokumente erhältlichen ausführlichen Routenbeschreibungen führen Sie unmittelbar zu dem frühgeschichtlichen Monument.
Sollten Sie mit dem PKW anreisen, fahren Sie bitte die L 338 von Wildeshausen nach Harpstedt und parken direkt im Zentrum auf dem Parkplatz neben dem Amtshaus.
Geschichte(n) eines „Kultsteins“: Kleiner Stein mit großem Nimbus
Die Harpstedter und Harpstedterinnen sind stolz auf ihren rhombenförmigen Sonnenstein: Ob Gastronomie oder Jugendhandball-Turnier, die unterschiedlichsten Institutionen und Organisationen schmücken sich mit seinem Namen. Dabei fand man den flachen Stein aus rotem Granit (Maße: 1,10 x 0,8 x 0,3 m) erst in den späten 1920er Jahren am Harpstedter Galgenberg - und zwar nur durch Zufall. Rasch wurde der Stein, dessen Besonderheit in zwölf eingetieften konzentrischen Kreisen und einer mittigen Einkerbung besteht, auf dem Schützenplatz präsentiert. Man hielt ihn nämlich fälschlicherweise für eine mittelalterliche Schützenscheibe.
Sonnenstein
(nach Capelle 1982; aus: Leben – Glauben - Sterben.
Bronzezeit in Niedersachsen. 1996)
Wirkliches Interesse erregte der „Sonnenstein“ allerdings erst im Jahre 1955: Damals stellte man an einer Bushaltestelle im nahegelegen Beckstedt eine Kopie des ebenfalls in den 1920er Jahren geborgenen Beckstedter „Sonnensteins“ (1) auf. Erst jetzt nahm sich die Wissenschaft der Erforschung an. Aufgrund formaler Übereinstimmungen mit gleichermaßen konzentrisch angeordneten Kreisen bronzezeitlicher Felsbilder Südskandinaviens, Großbritanniens und Amerikas zählte man ihn zu den Zeugnissen bronzezeitlichen Sonnenkultes – daher auch sein markanter Name. Gleichwohl werden angesichts der bronzezeitlichen Datierung immer wieder Zweifel laut: Zu regelmäßig seien die Kreise des Sonnensteines angeordnet, zu unsicher die Bergungsumstände.
Besuchen Sie auch folgende archäologische Sehenswürdigkeiten in der Nähe:
Harpstedter Niederungsburg (ca. 350 m)
Hügelgräber bei Harpstedt-Wohlde (ca. 3,5 km)
Großsteingräber „Reckumer Steine“ (ca. 10 km)
Hügelgräber bei Ströhen (ca. 12 km)