Faszination Archäologie - Mystische Routen rund um die Steinzeit
1: Archäologische Sehenswürdigkeiten. 2: Archäologische Erlebnisrouten. 3: Übersichtskarte. 4: Quellen | Literatur. 5: Sitemap. 6: Impressum. 6: Datenschutz.


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Rekonstruierter Abschnitt des Bohlenweges XLII mit Kultfiguren**
Witte Moor, Gemeinde Hude

Erlebnisroutenstation Nr. 40

Parkmöglichkeiten

Parkmöglichkeit: Parkplatz beim Ausflugslokal „To`n drögen Schinken“ (ca. 1,5 km)

Öffentliche Verkehrsmittel

Öffentl. Verkehrsmittel: DB Wilhelmshaven/Oldenburg - Bremen, Bhf. Hude (ca. 5 km)
Zugang für Rollstuhlfahrer

Rollstuhleignung: sehr bedingt (mehrheitlich unbefestigte Wege)
Gastronomie

Gastronomie: Gasthaus „To`n drögen Schinken“ (ca. 1,5 km)

Innerhalb unserer archäologischen Erlebnisrouten verkörpert diese Station eine Besonderheit: Sie widmet sich ausschließlich dem Thema Moorarchäologie. Moorarchäologie ist besonders spannend, da Torf auch organische Substanzen wie Leder oder Holz konserviert, die anderen Ortes längst vergangen wären. So gelang im Witte Moor in den 1960er Jahren die Bergung eines vorchristlichen Bohlenweges. Zugleich sondierte man einen Sensationsfund - ein abstraktes hölzernes Figurenpaar, das zu den wenigen erhaltenen Schnitzwerken der Eisenzeit zu zählen ist.

Bohlenweg

Bohlenweg

Rekonstruierter Abschnitt des Bohlenweges XLII (129 v. Chr.)

Anfahrt

Radfahrer und Radfahrerinnen: Der Bohlenweg XLII ist in die Route 1 der archäologischen Erlebnisrouten „Faszination Archäologie“ eingebunden. Unsere als pdf-Dokumente erhältlichen ausführlichen Routenbeschreibungen führen Sie unmittelbar zu dem Bohlenweg.
Sollten Sie mit dem PKW anreisen, fahren Sie von Hude Richtung Wüsting/Altmoorhausen und folgen der Ausschilderung zum Ausflugslokal „Ton drögen Schinken“. Am besten parken Sie vor dem Ausflugslokal und spazieren zu Fuß zum ausgeschilderten Bohlenweg (ca. 1,5 km).

Faszination Moorarchäologie: Auf hölzernen Pfaden in die Vorgeschichte

Während landwirtschaftlicher Arbeiten stieß man in den letzten beiden Jahrhunderten wiederholt auf vor- und frühgeschichtliche Bohlenwege. Die Funde belegen einerseits, dass die lebensgefährlichen Hochmoore bereits in prähistorischer Zeit vom Menschen genutzt wurden. Andererseits lassen sie erkennen, welch hohe handwerkliche Standards man bereits in vorchristlicher Zeit walten ließ.

Der in Nord-Süd-Richtung verlaufende Bohlenweg 42 kann dank dendrochronologischer Untersuchungen relativ exakt auf das Jahr 129 v. Chr. datiert werden. Er überbrückte das Witte Moor und schuf somit eine Verbindung zwischen der höher gelegenen Geest bei Hude und der schiffbaren Hunte. Vermutlich war er Teil eines prähistorischen Fernweges, der nach Süden über Wildeshausen, Vechta und Lohne bis nach Damme führte. Südlicher Ausgangspunkt des Bohlenweges 42 war ein eisenzeitlicher Siedlungsplatz, der sich unweit einer Wasserquelle im Waldstück „Schnitthilgenloh“ bei Lintel befand.

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Bohlenweg XLII, ursprünglicher Verlauf
(Archäologische Denkmäler zwischen Weser und Ems. 2000)

Um die hohe handwerkliche Qualität des Bohlenweges 42 plastisch veranschaulichen zu können, rekonstruierte man in den 1990er Jahren einen Abschnitt maßstabsgetreu - und zwar exakt auf der ehemaligen Trasse im Randbereich des heutigen Naturschutzgebietes Holler Moor/Witte Moor. Zudem stellte man vor Ort Kopien der beiden, 1965 geborgenen Holzfiguren auf (die Originale befinden sich heute im Oldenburger Landesmuseum für Natur und Mensch).

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