Gräber-Ensemble*
(Großsteingrab und Hügelgrab)
bei Huntlosen, Gemeinde Großenkneten
Erlebnisroutenstation Nr. 27
Parkmöglichkeit: am Waldrand (ca. 800 m)
Öffentl. Verkehrsmittel: Nordwestbahn Wilhelmshaven/Oldenburg – Osnabrück, Bhf. Huntlosen (ca. 3 km)
Rollstuhleignung: bedingt (Entfernung + Wegbeschaffenheit)
Gastronomie: mehrere gastronomische Betriebe in Huntlosen (ca. 3,5 km)
Die eigentliche Attraktion dieser Station liegt weder in einem überragenden Erhaltungszustand der Gräber noch in spektakulären Funden verborgen. Sehenswert sind diese liebreizend gelegenen Kulturdenkmäler vielmehr, da sich Ihnen hier die seltene Gelegenheit bietet, in einer Distanz von nur rund 150 m sowohl ein jungsteinzeitliches Megalithgrab als auch ein bronze- bzw. eisenzeitliches Hügelgrab besichtigen zu können.
Jungsteinzeitliches Großsteingrab
Bronze-/Eisenzeitliches Hügelgrab
Anfahrt:
Radfahrer und Radfahrerinnen: Das Großsteingrab ist in die Routen 2 und 3 der archäologischen Erlebnisrouten „Faszination Archäologie“ eingebunden. Unsere als pdf-Dokumente erhältlichen ausführlichen Routenbeschreibungen führen Sie unmittelbar zum Objekt.
Sollten Sie mit dem PKW anreisen, fahren Sie bitte von Großenkneten auf der L 871 nach Döhlen. In Döhlen fahren Sie die zweite Abzweigung links Richtung Norden und folgen nach ca. 1,5 km der Ausschilderung.
Grabgeschichte(n): Komprimierte Zeitreise – vom bronzezeitlichen Hügelgrab zum jungsteinzeitlichen Großsteingrab
Rund 2000 Jahre Bestattungs- und Glaubensgeschichte liegen zwischen diesen beiden, dicht bei einander liegenden Kulturdenkmälern. Bei einem Besuch der Gräber durchleben Sie die Kulturgeschichte gewissermaßen rückwärts: An einen Feldrain grenzend, treffen Sie zuerst vis-à-vis der Abzweigung zum Großsteingrab auf das etwa 3000 Jahre alte Hügelgrab. Es gibt sich schon von weitem zu erkennen. Das ca. 5000 Jahre alte Großsteingrab hingegen liegt ein wenig verborgen - und zwar abseits des Waldweges.
Erhaltungszustand
Hügelgrab
Dicht mit Bäumen bewachsen, verfügt das etwa 1,6 m hohe Hügelgrab über den stattlichen Durchmesser von etwa 11 m. Dabei wurde der Grabhügel - mit Ausnahme einiger Schäden an der Nordseite - weitgehend unversehrt überliefert
Bronzezeitliches Hügelgrab
Tragstein des jungsteinzeitlichen Großsteingrabes
Jungsteinzeitliches Großsteingrab
oben: rekonstruierter Grundriss
unten: Zustand z. Zeitpunkt der Bestandsaufnahme
(nach Ernst Sprockhoff, Atlas der Megalithgräber Deutschlands. 1975, Bd. 3,
Großsteingrab Nr. 931)
Großsteingrab
Das Ost-West orientierte und etwa 5000 Jahre alte Großsteingrab aus der Jungsteinzeit lässt zunächst acht Tragsteine erkennen: fünf auf der südlichen und drei auf der nördlichen Langseite. In Originalposition befindet sich wahrscheinlich nur ein weiterer Tragstein, der Tragstein der östlichen Schmalseite. Anhand der überlieferten Steine und der spärlichen Reste der Aufschüttung haben Archäologen die ursprüngliche Kammerlänge rekonstruiert - vermutlich betrug sie 14 x 2 m.
Besuchen Sie auch folgende archäologische Sehenswürdigkeiten in der Nähe:
Gräberfeld Hespenbusch (ca. 8,5 km)
Großsteingrab „Steenberg“ (ca. 8,5 km)
Sandfang Sager Schweiz (ca. 9 km)