Burgwall „Arkeburg“ **
Goldenstedt, Gemeinde Goldenstedt
Erlebnisroutenstation Nr. 23
Parkmöglichkeit: Parkplatz beim Schützenhof
Öffentl. Verkehrsmittel: Nordwestbahn Bremen – Osnabrück, Bhf. Goldenstedt (ca. 5 km)
Rollstuhleignung: gut
Gastronomie: „Haus im Moor“ (ca. 3,5 km)
Wenngleich die Arkeburg für das Laienauge nicht allerorts und umgehend als Burgwall identifizierbar ist, betört sie durch ihre bemerkenswerten Ausmaße.
Anfahrt:
Radfahrer und Radfahrerinnen: Die „Arkeburg“ ist in die Route 7 der archäologischen Erlebnisrouten „Faszination Archäologie“ eingebunden. Unsere als pdf-Dokumente erhältlichen ausführlichen Routenbeschreibungen führen Sie unmittelbar zu dem Burgwall.
Sollten Sie mit dem PKW anreisen, fahren Sie die L 881 von Goldenstedt Richtung
Vechta, an der Kreuzung mit der Abzweigung „Goldenstedter Moor / NIZ“ fahren Sie
Richtung „Goldenstedter Moor“ und parken nach ca. 1000 m auf dem Parkplatz des Schützenhofes. Direkt gegenüber befindet sich der Fußweg zur Wallanlage.
Burggeschichte(n): Ein Streitfall der Datierung - Vorrömische Eisenzeit oder frühes Mittelalter?
Trotz mannigfaltiger ungeklärter Fragen zur Arkeburg steht eines definitiv fest - die Burg wird aus zwei konzentrischen Ringwällen gebildet: Der äußere, elliptischen Grundrisses hat einen Durchmesser von etwa 350 x 260 m, der innere Ringwall hingegen erhebt sich bei einem Durchmesser von rund 220 x 160 m auf einer unregelmäßigen Grundrissform. Der äußere Ringwall wurde im Westen und Südosten von zwei weiteren Wällen flankiert, die heute durch Überflügung weitgehend eingeebnet sind. Die Eingänge befanden sich beim Außenwall im nördlichen und südlichen, beim Innenwall im östlichen und westlichen Bereich.
Arkeburg und Umgebung, Grundriss.
Nach Uhl 1908 (aus: Archäologische Denkmäler zwischen Weser und Ems. 2000)
Bei Untersuchungen im Jahre 1906 wurden Pfostensetzungen am West- und Ostausgang beobachtet. Hier ist eine ehemalige Toranlage zu vermuten. Nachgewiesen ist zudem, dass beide Ringwälle von vorgelagerten Spitzengräben umschlossen waren. Die Suche nach der Innenbebauung hingegen gestaltete sich schwieriger: Eine schriftliche Quelle aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert berichtet von einem angeblichen Opferaltar, der – aus großen Steinen gebildet – im Burginneren aufgerichtet gewesen sein soll. Hiervon konnten jedoch keinerlei Spuren gesichert werden.
Die größten Probleme bereitete bisher die Datierung der Arkeburg: Bei archäologischen Untersuchungen stieß man auf Feuerstellen, eine unvollendet geschliffene Axt, eine Dioritaxt, ein Federmesser (Flint) und Keramikscherben. Letztgenannte legen eine frühmittelalterliche Datierung (etwa 5. bis 8. Jahrhundert n. Chr.) nahe. Gleichwohl barg man zugleich Scherben, die eindeutig der vorrömischen Eisenzeit (etwa 600 v. Chr.-Chr. Geb.) entstammten.
Auch die Anlagenform offeriert zweierlei Datierungsoptionen: Die Größe des Innenwalls lässt auf eine Erbauung in der vorrömischen Eisenzeit schließen. Typisch frühmittelalterlich dagegen ist die Zweiteiligkeit der Anlage. So scheint nach dem derzeitigen Forschungsstand eine Verbindung beider Datierungen der tatsächlichen Baugeschichte der „Arkeburg“ am ehesten gerecht zu werden: Vermutlich wurde die Burg in der vorrömischen Eisenzeit angelegt und im frühen Mittelalter umgebaut. Sollten die Ursprünge tatsächlich bis in die vorrömische Eisenzeit zurückreichen, wäre die „Arkeburg“ als älteste Wallanlage des Weser-Ems-Gebietes zu betrachten.
Besuchen Sie auch folgende archäologische Sehenswürdigkeiten in der Nähe:
NIZ Goldenstedter Moor (ca. 3,5 km)
Hügelgräberfeld bei Einen (ca. 10 km)