Faszination Archäologie - Mystische Routen rund um die Steinzeit
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Hügelgräberfeld bei Harpstedt-Wohlde*
Samtgemeinde Harpstedt

Erlebnisroutenstation Nr. 38

Parkmöglichkeiten

Parkmöglichkeit: Am Wegesrand (ca. 50 m)

Öffentliche Verkehrsmittel

Öffentl. Verkehrsmittel: Nordwestbahn Bremen – Osnabrück, Bhf. Wildeshausen (ca. 8,5 km)
Zugang für Rollstuhlfahrer

Rollstuhleignung: sehr schlecht (unbefestigter Zugang)
Gastronomie

Gastronomie: zahlreiche gastronomische Betriebe in Harpstedt (ca. 3 km)

Die Forschung misst diesem Hügelgräberfeld einen besonders hohen archäologischen Stellenwert bei. So wurden nach den dort gesicherten Funden gar einige Keramiken benannt – etwa der „Harpstedter Rauhtopf“. Gleichwohl sind heute nicht mehr alle Gräber für Laien gut erkennbar und überdies gestaltet sich der Zugang mitunter schwierig.

Hügelgräber bei Wohlde, Blick von Norden

Hügelgräber bei Wohlde, Blick von Norden

Hügelgräber bei Wohlde, Blick von Norden

Anfahrt:

Radfahrer und Radfahrerinnen: Das Hügelgräberfeld ist in die Routen 5 und 6 der archäologischen Erlebnisrouten „Faszination Archäologie“ eingebunden. Das zugehörige Fahrradleitsystem führt sie unmittelbar zu dem Gräberfeld.
Sollten Sie mit dem PKW anreisen, fahren Sie bitte auf der L 338 von Wildeshausen Richtung Harpstedt. Hinter Wohlde, östlich des Waldgebietes „Wohldholz“ biegen Sie bitte nach Süden in einen Wirtschaftsweg ab (Ausschilderung) und parken hier am Wegesrand. Die Hügel befinden sich direkt an der Straße und um einen verlandeten See gruppiert.

Grabgeschichte(n): Pädagogisches Graben

Die erhaltenen 81 Grabhügel des Gräberfeldes bei Harpstedt-Wohlde gruppieren sich um einen verlandeten See. Keinesfalls von monotoner Gestalt, sondern von einer ausgesprochenen Vielfalt sind sie geprägt: Zumeist rund, reichen ihre Durchmesser von 5 bis 23 m. Ihre Höhe begnügt sich mitunter mit bloßen 30 cm, erreicht aber in Einzelfällen auch mehr als 1 m. Vier, unterschiedlich große Hügel sind durch einen ovalen Grundriss gekennzeichnet. Ihre Länge variiert zwischen 9 und 23 m, ihre Breite zwischen 6 und 7 m und ihre Höhe zwischen 40 und 60 cm.
Schon früh erregte das Gräberfeld das Interesse der Forschung. 1880 veranlasste der damalige Privatgelehrte Hostmann im Auftrag des Provinzialmuseums Hannover Grabungen, um endgültige Klarheit über die Beschaffenheit der Hügelgräber zu erlangen. Mit diesem Schritt verfolgte er zugleich ein pädagogisches Ziel: Mittels detaillierter Beschreibung wollte er den historischen Stellenwert deutlich herausgestellt wissen und somit endlich die seinerzeit zunehmende Zerstörung von Hügelgräbern stoppen.

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Grabhügel bei Harpstedt-Wohlde, Lageplan
(Zeichnung J. Greiner; Institut für Denkmalpflege Hannover;
aus: Führer zu archäologischen Denkmälern in Deutschland.
Bd. 31, Stadt und Landkreis Oldenburg, Stuttgart 1995)

Sowohl bei Hostmanns als auch bei darauffolgenden Grabungen in den 1930er und 1950er Jahren stieß man auf vielfältige Funde. Eine Vielzahl von Bestattungsriten und -sitten wurde erahnbar. Geborgen wurden sowohl reine Knochenhaufen als auch Urnenbestattungen. Einige Hügel dienten offenbar nur als reine Scheiterhaufen, andere bargen mehrere Generationen an Bestattungen in sich. Die einen ließen leere Urnen erkennen, die anderen Brandgruben.
Seinen hohen Bekanntheitsgrad in der Umgebung verdankt das Gräberfeld auch dem Umstand, dass auf Grundlage der 1880 geborgenen dortigen Keramik der so genannte „Harpstedter Typ“ bzw. der „Harpstedter Stil“ definiert wurde.

Besuchen Sie auch folgende archäologische Sehenswürdigkeiten in der Nähe:

Harpstedter „Sonnenstein“ (ca. 3,5 km)

Niederungsburg Harpstedt(ca. 4 km)

Großsteingräber „Reckumer Steine“ (ca. 7 km)

Pestruper Gräberfeld (ca. 10 km)

„Sonnenstein“ Beckstedt (ca. 11 km)