Faszination Archäologie - Mystische Routen rund um die Steinzeit
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„Sonnenstein“*
Beckstedt

Erlebnisroutenstation Nr. 1

Parkmöglichkeiten

Parkmöglichkeit: am Straßenrand

Öffentliche Verkehrsmittel

Öffentl. Verkehrsmittel: Nordwestbahn Bremen – Osnabrück, Bhf. Wildeshausen (ca. 10 km)
Zugang für Rollstuhlfahrer

Rollstuhleignung: ja
Gastronomie

Gastronomie: Einen (ca. 5 km)

Im Gegensatz zum Harpstedter „Sonnenstein“ treffen Sie in Beckstedt zwar nur auf eine Kopie, allerdings auf eine höchstansehnliche Kopie! Das Original des etwa 90 cm hohen und nur 40 cm flachen Findlings aus rotem Granit befindet sich heute in Schleswig, und zwar in Besitz der Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen, Archäologisches Landesmuseum, Schloß Gottorf.

Harpstedter Sonnenstein

Harpstedter Sonnenstein

Anfahrt:

Radfahrer und Radfahrerinnen: Der „Sonnenstein“ (35) ist in die archäologischen Erlebnisrouten „Faszination Archäologie“ nicht eingebunden. Er ist jedoch als Abstecher innerhalb der Route 7 leicht erreichbar (auf der Strecke zwischen Hölingen und Colnrade).
Sollten Sie mit dem PKW anreisen, fahren Sie bitte von Wildeshausen auf der K 248 Richtung Colnrade. Kurz vor Bühren biegen Sie nach Osten ab Richtung Hölingen und fahren innerhalb Hölingens weiter Richtung Süden nach Beckstedt. Der „Sonnenstein“ befindet sich in der Ortsmitte, direkt an der Bushaltestelle „Beckstedt Kreuzung“.

Geschichte(n) eines „Kultsteins“: Vom Vorgarten zum Gemeindewappen

Beckstedter Sonnenstein

Beckstedter Sonnenstein (aus: Leben – Glauben – Sterben.
Bronzezeit in Niedersachsen. Oldenburg 1996)

Der in annähernder dreieckige Dreiecksform überlieferte Beckstedter „Sonnenstein“ wurde 1921 beim Abbruch eines Bauernhauses aus dem 17. Jahrhundert entdeckt. Seine elf konzentrischen Kreise und die mittige schalenförmige Einkerbung wusste zunächst niemand so recht zu deuten. Damals ahnte man nicht, dass es sich bei dem flachen Findling um eine vermutlich drei- bis viertausend Jahre alte Rarität handelte. Vergleichbare Steine wurden bis heute lediglich zwei weitere Male geborgen – im 7 km entfernten Harpstedt und in Horsten (Ldkr. Wittmund). So schmückte der Beckstedter „Sonnenstein“ nach seiner Ausgrabung zunächst ganz unspektakulär den Steingarten eines Jagdherren. Erst nachdem ein Bremer Heimatforscher auf den Stein aufmerksam geworden war, wurde man sich des historischen Stellenwertes bewusst. Der Granit ging an die Worpsweder Sammlung Ludwig Roselius und avancierte zum Gemeinde-Siegel der Gemeinde Colnrade. Seit Übernahme der Sammlung Roselius durch die Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen im Jahre 2004 befindet sich der Beckstedter Sonnenstein im Archäologischen Landesmuseum in Schleswig.

Siegel der Gemeinde Colnrade

Siegel der Gemeinde Colnrade
(aus: Leben – Glauben – Sterben. Bronzezeit in Niedersachsen. 1996)

Ähnliche Kreismotive lassen sich auf losen Blöcken in Irland und Schottland, aber auch bei skandinavischen Felsritzungen finden. Da diese bislang als Sonnendarstellungen gedeutet wurden, bezeichnet man die flachen, roten Granite als „Sonnensteine“. Welche konkrete Funktion sie allerdings besaßen, wie und in welcher Form sie aufgestellt und genutzt wurden, ist bis heute unbekannt. Alle bisherigen Thesen – etwa, dass die „Sonnensteine“ ehemals eine zentrale Rolle als Kultobjekte besaßen oder als Stelen bronzezeitlicher Grabhügel fungierten – entbehren jeglicher wissenschaftlichen Grundlage.

Besuchen Sie auch folgende archäologische Sehenswürdigkeiten in der Nähe:

Hügelgräber bei Einen (ca. 3,5 km)

Großsteingräber Reckumer Steine (ca. 4,5 km)

Pestruper Gräberfeld (ca. 7 km)

Großsteingräber „Große Steine“ bei Kleinenkneten (ca. 7,5 km)

Hügelgräber bei Wohlde (ca. 11 km)