Faszination Archäologie - Mystische Routen rund um die Steinzeit
1: Archäologische Sehenswürdigkeiten. 2: Archäologische Erlebnisrouten. 3: Übersichtskarte. 4: Quellen | Literatur. 5: Sitemap. 6: Impressum. 6: Datenschutz.


Niederungsburg **
Harpstedt, Samtgemeinde Harpstedt

Erlebnisroutenstation Nr. 36

Parkmöglichkeiten

Parkmöglichkeit: Schwimmbad-Parkplatz (ca. 80 m) oder Straßenrand
Öffentliche Verkehrsmittel

Öffentl. Verkehrsmittel: Nordwestbahn Bremen – Osnabrück, Bhf. Wildeshausen (ca. 12,5 km)
Zugang für Rollstuhlfahrer

Rollstuhleignung: gut

Gastronomie

Gastronomie: zahlreiche gastronomische Betriebe innerhalb Harpstedts (ca. 500 m)

Anders als die Hüneburg bei Twistrigen oder der Heidenwall bei Delthun kann der Burgwall in Syke mit keinem verheißungsvollen Namen brillieren. Dennoch ist diese kleine Anlage für Mittelalter-Freaks durchaus sehenswert.


Niederungsburg Harpstedt

Niederungsburg Harpstedt

Anfahrt:

Radfahrer und Radfahrerinnen: Die Harpstedter Niederungsburg ist in die Routen 5 und 6 der archäologischen Erlebnisrouten „Faszination Archäologie“ eingebunden. Unsere als pdf-Dokumente erhältlichen ausführlichen Routenbeschreibungen führen Sie unmittelbar zur Burg.
Sollten Sie mit dem PKW anreisen, fahren Sie bitte auf der L 338 von Wildeshausen nach Harpstedt und bleiben auf der von West nach Ost führenden Hauptstraße. Unmittelbar hinter dem Amtshhof biegen Sie rechts ab und folgen der Ausschilderung.

Burggeschichte(n): Burg ohne Namen

Anders als die Arkeburg (23), die Hünenburg (49) oder der Heidenwall (21) kann sich die Harpstedter Niederungsburg (d.h. in der Ebene errichtete Burg) keines eingängigen Namens rühmen. Ohne markanten Namen, ohne gesichertes Wissen um die eigentlichen Bauherren und ohne eindeutige Datierung fristet sie unweit des Harpstedter Amthauses ihr Dasein. Gleichwohl fügt sie sich als ehemalige Turmburg weitaus besser in die landläufige Idealvorstellung vom Erscheinungsbild einer Burg als die anderen Befestigungsanlagen der Region.

Wenngleich man bei der Niederungsburg viele Fragen offen lassen muss, kann es als gesichert gelten, dass es sich bei dem ehemaligen Gebäude keinesfalls um eine „Motte“ (frz.: Hausberg) handelt, wie oftmals fälschlich behauptet wird. Hierzu fehlt der für eine Motte charakteristische (oftmals künstlich angelegte) Hügel. Stattdessen ist die Niederungsburg typologisch der Gruppe der Turmburgen zuzuordnen. Aller Wahrscheinlichkeit nach wurde die Harpstedter Niederungsburg nicht als massiver Steinbau, sondern als Fachwerkbau errichtet. Ob dieser in Form eines mehrgeschossigen Gebäudes oder eines Turmes konzipiert wurde, ist hingegen wieder ungewiss. Ungewiss ist gleichermaßen durch wen und wie lange sie genutzt wurde.

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Harpstedter Niederungsburg, Grundriss
Ergänzte Umzeichnung von V. Diaz nach einer Vorlage im Archiv
der Archäologischen Denkmalpflege im Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege
(aus: Archäologische Denkmäler zwischen Weser und Ems. Oldenburg 2000)

Da bei archäologischen Untersuchungen bislang keine aufschlussreichen Funde erspäht wurden und überdies keinerlei flurnamenkundliche oder schriftliche Überlieferung vorliegt, wurde die These einer relativ kurzen Nutzungsdauer aufgestellt. Ebenso wurde die These formuliert, das Fachwerkgebäude sei möglicherweise um 1200 von einer niederadeligen Familie in Auftrag gegeben und genutzt worden. Weitaus umstrittener ist die Theorie, es handele sich bei der Niederungsburg um einen Vorgängerbau der Harpstedter Burg.
Eine Besichtigung lässt insbesondere das Grabensystem gut erkennen: Ein erster, innerer Graben mit einer Breite von bis zu 6,5 m und einer Tiefe von 1,30 m säumt das Plateau der Burg (Durchmesser: etwa 15 bis 16 m). An diesen Graben schließt sich ein bis zu 3 m breiter Damm an, der wiederum von einem 6 bis 10 m breiten und etwa 1 m tiefen Graben umschlossen wird. Entstehungszeitlich wurde entlang des Burgplateaus vermutlich eine Palisade geführt. Auch ist davon auszugehen, dass zur Überquerung der Gräben Brücken oder zumindest Stege angelegt wurden.

Besuchen Sie auch folgende archäologische Sehenswürdigkeiten in der Nähe:

Harpstedter „Sonnenstein“ (ca. 350 m)

Hügelgräber bei Harpstedt-Wohlde (ca. 4 km)

Großsteingräber „Reckumer Steine“ (ca. 11 km)

Hügelgräber bei Ströhen (ca. 12 km)